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Generationenquartier Greenfields Buckow, Berlin | Deutschland

Fünf Mehrfamilienhäuser mit rund 100 Wohnungen

In Neukölln, Berlin | Deutschland entsteht ein zukunftsweisendes Holzbauprojekt für bezahlbaren Wohnraum. Es werden insgesamt fünf Mehrfamilienhäuser mit rund 100 Wohnungen errichtet. Darunter befinden sich ein Generationenhaus für die Stadtbürgergenossenschaft, ein Haus für junge alleinerziehende Mütter/Väter mit Betreuung, ein Haus für wohnungslose Senioren und zwei Wohn- und Mietshäuser mit Geschäften und Café.

Zusätzliche Freiräume im Außenbereich ergeben sich unter anderem durch einen großen, innenliegenden Garten, der unterschiedlich genutzt werden kann. Begrünte Fassaden, ein überwiegend autofreies Mobilitätskonzept sowie Eigenstromerzeugung mittels Photovoltaik-Anlagen runden das Nachhaltigkeitskonzept dieses Generationenquartiers ab.

Fakten

Ort Neukölln in Berlin, Deutschland
Baubeginn Tiefbau/Erdbau Juni 2024
Baubeginn Holzbau Februar 2025
Übergabe (geplant) Ende 2026
Bauherr Greenfields Buckow GmbH & Co KG vertreten durch Bürgerstadt AG
Architektur Partner und Partner Architekten
Tragwerksplaner neubauer + ernst Ingenieure GmbH
HLS Planung Fütterer & Ruppmann Ing. Part mbB
Brandschutzplanung Eberl-Pacan Gesellschaft von Architekten mbH
Schallschutznachweis ALB Akustiklabor Berlin
WNF 8.800 m2
Wohneinheiten 106 Wohnungen 
Brandschutz 1 Gebäude mit 5 Geschosse/ GK5, 4 Gebäude 4 Geschosse/ GK4
Wärmeschutz EH 40
Schallschutz Basis+

Auf dem ca. 16ha großen Gelände „Buckower Felder“ im Stadtbezirk Berlin-Neukölln, Ortsteil Buckow, wird ein neues Stadtquartier mit ca. 900 Wohneinheiten auf 11 Baufeldern entwickelt. Die Buckower Felder wurden bisher landwirtschaftlich genutzt. Das Generationenquartier Greenfields umfasst die Errichtung von fünf unterschiedlichen Mehrfamilienhäusern mit 106 Wohneinheiten.  

Das Bauprojekt setzt auf nachhaltige Materialien und modernste Bauweise, um nicht nur funktionale, sondern auch umweltfreundliche Lebensräume zu schaffen. Ein zentraler Bestandteil dieses Projekts mit 106 Wohnungen ist die Verwendung von Brettsperrholz BBS. Insgesamt werden 3.780 m3 BBS verbaut – ein Material, das nicht nur durch seine Stabilität und Vielseitigkeit überzeugt, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zur Reduktion von CO2-Emissionen leistet.

Wenn Bäume wachsen, nehmen sie CO2 aus der Atmosphäre auf und binden den Kohlenstoff im Holz. In jedem Kubikmeter BBS sind so ca. 760 kg CO2-Äquivalente gespeichert. Insgesamt bindet dieses Bauvorhaben in den verbauten Holzelementen somit langfristig ca. 2.900 Tonnen CO2. Diese Menge entspricht den jährlichen CO2-Emissionen von 320 durchschnittlichen deutschen Haushalten. Das bedeutet, dass durch die CO2-Speicherung den verbauten Holzelementen die durchschnittlichen CO2-Emissionen der 106 Haushalte rechnerisch für etwa drei Jahre kompensiert werden – ein beachtlicher Beitrag zur Reduktion des CO2-Ausstoßes im Wohnbau.

Ein Gebäude wird als 5-geschossiger Solitär ausgeführt und fällt als einziges von fünf Häusern in die Gebäudeklasse 5. Zudem ist es das einzige vollunterkellerte Haus. Im Erdgeschoss des Hauses befinden sich straßenseitig Gewerbeflächen und hofseitig eine 3-Zimmer-Wohnung. In den Obergeschossen sind jeweils 4 frei vermietbare Wohneinheiten je Geschoss, in einem Wohnungsmix von 2-/3-/4-Zimmer-Wohnungen verteilt. Alle Wohnungen erhalten einen barrierefrei zugänglichen Balkon bzw. Terrassen im EG. 

Das Haus 2 ist 4-geschossig (Gebäudeklasse 4), bestehend aus vier Baukörpern mit jeweils dazwischenliegenden Treppenhäusern aus Massivholz. Im EG des ersten Baukörpers befinden sich Gewerbeflächen und in den darüber liegenden Geschossen jeweils drei Wohnungen je Geschoss. Die folgenden drei Baukörpern sind für reine Wohnnutzungen vorgesehen, mit sozial förderbaren Wohnungen. 

Das Haus 3 besteht aus zwei nicht-unterkellerten 4-geschossigen Baukörpern und einem außenliegenden Treppenhaus in der Mitte, worüber der vorgesetzte Laubengang erreichbar ist. Vom Laubengang werden jeweils vier 2-Zimmer-Wohnungen mit Wohnküche in den Obergeschossen beider Baukörper erschlossen. An den Wohnungseingängen gibt es einen privaten Freisitz und an den Enden der Laubengänge, außerhalb der Fluchtwege, sind jeweils Gemeinschaftsbalkonflächen angeordnet.

Das Haus 4 besteht aus drei 4-geschossigen Baukörpern in der GK 4, verbunden durch zwei innenliegende Treppenhäuser aus Massivholz. Es befinden sich jeweils zwei Wohnungen pro Geschoss je Baukörper, mit einer Durchmischung von 2-/3-/4-Zimmer-Wohnungen. Alle Wohnungen erhalten einen barrierefrei zugänglichen Balkon oder Terrassen. 

Das Haus 5 ist ein nicht-unterkellerter, 4-geschossiger Solitär. Die zwei Baukörper sind im mittleren Bereich mit einem Treppenhaus aus Massivholz verbunden, hier befinden sich auch die Aufenthaltsräume.

b_solution ermöglicht eine schnelle, trockene, saubere und geräuscharme Fertigstellung der Gebäude. binderholz Brettsperrholz BBS ist das zentrale Element aller b_solution Bauteilkomponenten und stellt so als Massivholz-Bauprodukt einen nachhaltig CO2- und Energiespeicher dar.

Die individuell konfigurierbare Systembaulösung aus vorgefertigten Massivholzkomponenten für den mehrgeschossigen Wohnbau hat viele Vorteile

b_solution ist rückbaubar

So wie jedes Gebäude aus den einzelnen b_solution  Systemkomponenten montiert wurde, so lässt es sich auch wieder demontieren. Nahezu alle Verbindungen sind lösbare Schraubverbindungen. Die rückgebauten Wandkomponenten sowie b_boxen (Versorgungsmodule) lassen sich wieder in ihre ursprünglichen Einzelteile zerlegen und danach kann jedes Material einer Wiederverwendung bzw. einem Recycling zugeführt werden. Wenn wir nur an die Vielzahl der Materialien und Kleinteile in der b_box denken, welche sich aus den TGA-Installationen ergeben, wie einfach diese beim Komplettrückbau der b_box wiedergewonnen und einer weiteren Verarbeitung bzw. Verwendung zugeführt werden können. Genau so verhält es sich mit den Materialen der Wandkomponenten. Die Fassaden, Lattungen, Windpapiere, Fenster, Verschattungen, Rohre und Leitungen, Schalter und Dosen sowie Gipskartonplatten. Auch diese Materialien können auf einfach Weise wiedergewonnen werden.

BBS Massivholzelemente: flexibel einsetzbar und nachhaltig nutzbar

Und natürlich können auch all die rückgebauten Massivholz BBS-Bauteile der Wände, Decken- und Dachelemente sowie der b_boxen unterschiedlich weiter verwendet werden. Bestenfalls werden diese nach entsprechender technischer Prüfung und neuem projektspezifischen Zuschnitt (Abbund) bei einem anderen, neuen Projekt verwendet. Eben wieder als Wand, Decke oder Dach. Sollte dies nicht möglich sein, so können die Massivholzbauteile geschreddert werden und so das daraus gewonnen, wertvolle Material beispielsweise der Produktion von Holzwerkstoffen oder Pressspanpalletten zugeführt werden. So geben wir dem als zuerst BBS verwendeten Holz ein weiteres "Leben" und belassen es im Stoffkreislauf.

Am Ende: ein natürlicher Kohlenstoffkreislauf

Falls keine stoffliche Wieder- oder Weiterverwendung der Massivholzbauteile möglich ist, dann kann am Ende des Lebenszyklus dieses Holz einer kontrollierten Verbrennung zugeführt werden. Der dabei freigesetzte Kohlenstoff C wird als CO2 an die Luft abgegeben und wiederum von den stetig nachwachsenden Bäumen unserer Wälder im Zuge der Photosynthese als Kohlenstoff C gespeichert. Ein wunderbarer, natürlicher Kohlenstoff-Kreislauf.

Energie, die im Holz gespeichert ist

Sollte am Ende des Lebenszyklus und nach mehrmaliger Wieder- und Weiterverwendung das Holz schlussendlich kontrolliert verbrannt werden, so ergibt sich ein weiterer, vorteilhafter Effekt. In jedem Kubikmeter Brettsperrholz BBS sind ca. 1.800 kWh Heizenergie gespeichert. Wir bezeichnen dies gerne als gespeicherte Sonnenenergie. Nun ein Beispiel: Beim gegenständlichen Projekt Generationenquartier Greenfields Buckow werden ca. 3.800 m3 BBS Elemente verbaut. Dies ergibt eine gespeicherte Heizenergie von ca. 6,9 Mio. kWh. Ist das viel? Nun ja, der jährliche Heizenergiebedarf des Projektes liegt laut GEG-Nachweisberechnung  bei rund 275.000 kWh. Somit könnte mit der in den verbauten BBS Elementen gespeicherten Heizenergie dieses Gebäude ca. 25 Jahre lang beheizt werden. Also ja, das ist viel gespeicherte Heizenergie!